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Ehrenamt und soziales Engagement – Türöffner für ein Stipendium

Wer ein Ehrenamt ausübt oder sich gesellschaftlich engagiert, steigert seine Chancen auf ein Stipendium. Wenn Sie sich in Ihrer Freizeit freiwillig für andere Menschen oder eine gute Sache engagieren, zeigt das: Sie haben Verantwortungsbewusstsein und Gemeinschaftssinn, sind verlässlich und verbindlich. Das sind Werte, die Stipendiengeber schätzen. Förderwerke suchen kluge Köpfe, die Verantwortung übernehmen sowie zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung beitragen wollen und dies tatkräftig unter Beweis stellen.

Bewerber*innen, die mit persönlichem Einsatz punkten, können damit unter Umständen fehlende (sehr) gute Leistungen ausgleichen. Wir verraten Ihnen, warum das so ist und welche Aktivitäten als Engagement anerkannt werden. Falls Sie noch nicht ehrenamtlich tätig oder sozial engagiert sind, erfahren Sie hier, welche Möglichkeiten es gibt.

Ehrenamtliche Arbeit zahlt sich bei der Bewerbung um ein Stipendium aus

Soziales Engagement oder Ehrenamt?

Soziales Engagement oder Ehrenamt?

Diese beiden Begriffe sind nicht ganz trennscharf.  Als soziales Engagement bezeichnet man die Arbeit, die für andere im (persönlichen) Umfeld geleistet wird und für die es keine Entlohnung gibt. Um soziales Engagement handelt es sich also immer dann, wenn Sie freiwillig und unentgeltlich etwas tun, wovon andere Menschen einen (sozialen) Nutzen haben. Gesellschaftlich engagieren Sie sich, wenn Sie sich beispielsweise für Klimaschutz und kulturellen Austausch einsetzen.

Von einem Ehrenamt spricht man bei einem etwas offizielleren Engagement in Organisationen oder Vereinigungen, oft auch in einer öffentlichen Funktion, etwa als Vereinsvorstand, AStA-Vorsitzende*r, Schöffe*in oder Ratsmitglied. Auch hier gibt es für die geleistete Arbeit keine Entlohnung. Aufgepasst! Manchmal bezahlen zum Beispiel Sportvereine eine Aufwandsentschädigung. Diese wird jedoch nicht als Vergütung betrachtet, denn sie deckt in der Regel nur Anfahrts- oder Selbstversorgungskosten.

Für Ehrenamt und soziales oder gesellschaftliches Engagement gilt: Die Tätigkeit kann regelmäßig oder zeitlich flexibel ausgeübt werden – ganz nach Ihren persönlichen Möglichkeiten.

Verantwortung wird belohnt 

Womöglich ist Ihnen gar nicht bewusst, dass Sie sich bereits sozial oder ehrenamtlich engagieren. Auch wenn es Ihnen selbstverständlich erscheint, Ihre pflegebedürftige Oma zu betreuen oder sich in der Schule als Streitschlichter*in zu betätigen: Bei der Bewerbung um ein Stipendium ist Bescheidenheit fehl am Platz. Überlegen Sie, wo Sie freiwillig und unentgeltlich Verantwortung übernehmen – als Trainer*in einer Jugendmannschaft, Leiter*in einer Pfadfindergruppe, bei der freiwilligen Feuerwehr oder beim Roten Kreuz, beim Einkauf für die betagte Nachbarin oder als Nachhilfelehrer*in für das neu zugewanderte Schulkind? Ihr Engagement erhöht Ihre Chancen, mit einem Stipendium Ihr Studium finanzieren zu können.

Welche Förderorganisation passt zu mir?

In welchem Bereich engagieren Sie sich? In der Gemeinde, in der Politik oder im sozialen Bereich? Stiftungen, die den Glaubensgemeinschaften, Parteien, Gewerkschaften und sozialen Einrichtungen nahestehen, zählen zu den großen Stipendiengebern. Das heißt: Wenn Sie sich bereits in einem dieser Bereiche betätigen, kann dies eine Bewerbung bei dem entsprechenden Förderwerk sicherlich beflügeln. 

Aber auch wenn es keine direkte Verbindung gibt: Alle Förderorganisationen sehen es gern, wenn Sie sich gesellschaftlich engagieren. Das zeigt, dass Sie ein Mensch sind, der sich für sein Umfeld interessiert und Verantwortung für andere übernimmt. Übrigens: Auch für das Deutschlandstipendium, das unabhängig vom Einkommen fördert, ist gesellschaftliches Engagement ein wichtiges Auswahlkriterium.

Zusammen arbeiten

Wege zum Engagement in und außerhalb der Hochschule

Sie möchten sich ehrenamtlich und / oder sozial engagieren, wissen aber nicht wie und wo? Schauen Sie zunächst einmal in Ihrem direkten Umfeld: Auf den Webseiten Ihrer Hochschule können Sie sich informieren, welche hochschuleigenen Vereine oder Projekte es gibt. Auch eine Mitarbeit in der Fachschaft oder im AStA bietet sich an.

Möglichkeiten für Ehrenamt und soziales Engagement außerhalb der Hochschule finden Sie zum Beispiel auf dieser Website der Landesregierung NRW. Darüber hinaus gibt es in fast allen größeren Städten Ehrenamtsagenturen oder Stadtteilbüros, die gern bei der Suche nach einer passenden Tätigkeit unterstützen. Private Träger und soziale Einrichtungen bieten ebenfalls vielfältige Möglichkeiten, sich zu engagieren.

Auch die App „Letsact“ liefert eine schnelle Übersicht über die vielfältigen Möglichkeiten sich gemeinnützig zu engagieren. Sie stellt von Ehrenamt getragene Organisationen in Deutschland und soziale Projekte in Ihrem Umfeld vor und bietet direkte Kontaktmöglichkeiten zu den Ansprechpartner*innen vor Ort.

Wenn Sie persönliche Unterstützung bei der Suche nach einem für Sie geeigneten gesellschaftlichen Engagement suchen, wenden Sie sich an die Ansprechpartner*innen an Ihrer Hochschule.