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Wie finanziere ich mein Studium? 

Auch ohne Studiengebühren kostet ein Studium Monat für Monat eine Menge Geld: Bereits 2016 benötigte ein Studierender laut einer Befragung des Deutschen Studentenwerks im Durchschnitt 819 Euro.Deshalb ist die Frage „Wie finanziere ich mein Studium?“ eine wichtige! 

Es geht auch ohne Geld von den Eltern

Da ein Studium eine Investition in die Zukunft darstellt, sollte es nicht an fehlenden Finanzierungsquellen scheitern.      Es gibt viele Möglichkeiten, unabhängig von der Unterstützung durch die Eltern, Geld für ein Studium zu bekommen. Auf dieser Seite können Sie sich informieren, welche Vor- und Nachteile damit verbunden sein können und welche Studienfinanzierung am besten zu Ihnen passt. Wenn Sie darüber hinaus noch Fragen haben, wenden Sie sich an die Ansprechpartner*innen der beteiligten Hochschulen. Dort berät man Sie gerne!

Geschenktes Geld: das Stipendium

Ein Weg, das Studium oder die Promotion zu finanzieren, ist ein Voll- oder Teilstipendium. Der große Vorteil: Es handelt sich dabei um eine Zuwendung, die Sie nicht zurückbezahlen müssen. Ein Stipendium ermöglicht es Ihnen, sich voll und ganz auf Ihr Studium zu konzentrieren. Um eine solche Förderung zu bekommen, müssen Sie allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllen, sich gut informieren und auch Arbeit in den Bewerbungsprozess investieren. 

Ein Stipendium als Chance zur FInanzierung des Studiums

Doch die Mühe lohnt sich: Die Chancen, ein Stipendium zu bekommen, sind gut! Es gibt über 2.000 verschiedene Stipendiengeber und Förderer in Deutschland, die unterschiedliche Schwerpunkte sowie religiöse, politische oder gesellschaftliche Ausrichtungen haben. Daher ist es wichtig, im Vorfeld genau zu schauen, welches Förderwerk am besten zu Ihnen, Ihrer Persönlichkeit und Ihren (fachlichen) Interessen passt. 

Übrigens ist es ein Klischee, dass nur finanziell Bedürftige ein Stipendium bekommen: Viele Stipendiengeber fördern unabhängig vom finanziellen Hintergrund des Studierenden. Dasselbe gilt für das Deutschlandstipendium, das vom Bund und privaten Förderern gemeinsam getragen wird. Allerdings schaut man hier – wie auch viele andere Förderwerke es tun – auf das persönliche Engagement der Bewerber*innen zum Beispiel durch ehrenamtliche Tätigkeiten und auf die Leistungen.

Umfangreiche Informationen rund um Förderwerke, Stipendienarten und Bewerbungsverfahren finden Sie bei uns. Unser Tipp: Lassen Sie sich in den Beratungsstellen der beteiligten Hochschulen und von den Mitarbeiter*innen der Förderwerke beraten!

Förderung vom Staat: das BAföG

Zugegeben: Es klingt nicht nur bürokratisch, eine „finanzielle Förderung durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG)“ zu beantragen; Sie müssen dafür auch allerhand Formulare ausfüllen, Fakten und Zahlen zusammenstellen. Dennoch sollten Sie diese Finanzierungsmöglichkeit unbedingt prüfen. BAföG ist nämlich anteilig ein Geschenk vom Staat, denn die Hälfte der Fördersumme gibt es als Zuschuss und die andere Hälfte wird als zinsloses Darlehen gewährt.

Ob Sie Anspruch auf BAföG haben, hängt in den meisten Fällen vom Einkommen Ihrer Eltern bzw. Ihres/Ihrer Lebenspartner*in ab. Mit einem BAföG-Rechner im Internet können Sie ermitteln, ob Sie eine Chance auf diese Form der finanziellen Unterstützung haben. Der Höchstsatz der Förderung beträgt je nach Alter aktuell zwischen rund 740 Euro und rund 930 Euro pro Monat. Den BAföG-Antrag können Sie online stellen: Unter www.bafög.de finden Sie die entsprechenden Formulare. Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich beim BAföG-Amt Ihrer Hochschule beraten lassen.

Übrigens: Die Sorge mancher Studierender, sich durch das BAföG schon in jungen Jahren zu verschulden, ist meistens unberechtigt. Die maximale Rückzahlungssumme beläuft sich auf 10.000 Euro und das Verfahren ist sozialverträglich gestaltet: Erst fünf Jahre nach Ende der Förderung beginnt die Rückzahlung; sie erfolgt in vierteljährlichen Raten. Außerdem sind unter bestimmten Bedingungen Nachlässe möglich.

Selbst Geld verdienen: der Nebenjob im Studium

Nebenjob im Studium?

Kellnern, Babysitten, Nachhilfe geben: Es gibt viele Möglichkeiten für Studierende, mit einem Nebenjob Geld zu verdienen. Manche entscheiden sich dafür, in der vorlesungsfreien Zeit einige Wochen Vollzeit zu arbeiten, während andere lieber regelmäßig, dafür aber in einem geringeren zeitlichen Umfang jobben. Wer sich für einen befristeten Vollzeit-Job entscheidet, darf allerdings nicht mehr als 26 Wochen pro Jahr über 20 Stunden pro Woche arbeiten – andernfalls fallen Sozialversicherungsbeiträge an.

Gut zu wissen: Wer einen sogenannten Minijob auf 450-Euro-Basis ausübt, verliert dadurch nicht seinen Anspruch auf BAföG. Dasselbe gilt für Werkstudentinnen und -studenten, die maximal 20 Stunden pro Woche in einem Unternehmen oder als studentische Hilfskräfte an der Hochschule arbeiten. Um den Studierendenstatus nicht zu verlieren, ist es wichtig, die 20-Stunden-Grenze einzuhalten. Auch Werkstudentinnen und -studenten zahlen weder Kranken- noch Pflegeversicherung, allerdings werden ihnen Beiträge zur Rentenversicherung abgezogen.

Insbesondere Werkstudentinnen und -studenten sammeln bei ihrer Tätigkeit wertvolle Praxiserfahrung. Allerdings sollten Sie genau abwägen, ob Sie Ihr Studium mit einem Nebenjob vereinbaren können: Wenn der Nebenjob zur Hauptsache wird, weil er viel Zeit und Energie frisst, ist das nicht förderlich für Ihre Fortschritte im Studium.
 

Darlehen fürs Studium: der Studienkredit

Wenn in der Examensphase keine Zeit für einen Nebenjob bleibt oder für ein Auslandssemester zusätzliche Kosten entstehen, kann das Budget knapp werden. In solch einem Fall ist es möglicherweise sinnvoll, sich über einen Kredit Geld für den Lebensunterhalt zu leihen. Ein Studienkredit ist ein Kreditvertrag speziell für Studierende, der unabhängig von ihrem Einkommen und dem Einkommen ihrer Eltern gewährt wird. Daher lässt er sich mit anderen Einkommensquellen wie einem Stipendium, BAföG oder einem Nebenjob kombinieren.

Studium Finanzierung

Sie sollten allerdings wissen, dass ein Studienkredit vollständig und mit Zinsen zurückgezahlt werden muss, und zwar meist schon kurz nach Abschluss des Studiums. Doch es gibt auch Ausnahmen: Für Studierende in Notlagen und zur Förderung von Auslandssemestern vergibt die Darlehenskasse der Studierendenwerke zum Beispiel zinslose Darlehen
Da es sowohl private als auch staatliche Studienkredite gibt, sollten Sie die Konditionen der unterschiedlichen Anbieter genau prüfen und vergleichen. Lassen Sie sich vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) beraten oder wenden Sie sich an die Studienberatung Ihrer Hochschule bzw. die Beratungsstelle Ihres Studentenwerks.

Gewinn durch Bildung: der Bildungsfonds

Der Bildungsfonds ist dem Studienkredit recht ähnlich und eine gute Alternative zum Bankkredit. Das Geld stammt von Investoren, die darauf spekulieren, ihr Geld mit Gewinn zurückzubekommen. Daher müssen Studierende, die sich um einen Bildungsfonds bewerben, oft in Tests ihre Aussichten auf ein erfolgreiches Studium unter Beweis stellen. Nach dem erfolgreichen Berufsstart müssen sie das Geld mit Zinsen in einem bestimmten Zeitraum zurückbezahlen. Die Raten sind an das monatliche Bruttoeinkommen gekoppelt; somit besteht kaum die Gefahr, sich zu verschulden.

Ein weiteres Argument für den Bildungsfonds: Einige Anbieter unterstützen Studierende nicht nur finanziell, sondern auch ideell, zum Beispiel mit Seminaren für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Vergleichen Sie die Konditionen und Möglichkeiten! Informieren Sie sich, ob Ihre Hochschule einen eigenen Bildungsfonds anbietet, und lassen Sie sich durch den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) beraten oder wenden Sie sich an die Beratungsstelle Ihres Studentenwerks.